Nährstoff- und Sanitärwende

Ressourcen aus der Schüssel sind der Schlüssel


Wertstoffe zirkulieren, Wasser sparen und Schadstoffe eliminieren

Diskussionspapier zur Sanitär und Nährstoffwende,
veröffentlicht im April 2021

Sanitär- und Nährstoffwende: Nährstoffe, die der Umwelt durch Anbau und Verzehr von Lebensmitteln entnommen wurden, werden durch Sanitärsysteme ohne Kanalanschluss wieder der Landwirtschaft zugeführt und der Kreislauf damit geschlossen.

Das vorliegende Dokument richtet sich an politische Entscheidungsträger:innen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene, die sich für Ressourcen- und Klimaschutz sowie eine nachhaltige Daseinsvorsorge einsetzen wollen, sowie an Planer:innen und Praktiker:innen der Kreislaufwirtschaft. Im Fokus steht die Ressourcenschonung durch Kopplung von zirkulärer Nahrungsmittelproduktion mit nachhaltiger, regionaler Wertschöpfung aus sanitären Nebenstoffströmen.

Das Diskussionspapier ist der Auftakt einer Reihe von geplanten
Veröffentlichungen und Veranstaltungen für den gesellschafts-politischen Dialog zum Thema Sanitär- und Nährstoffwende.

Es gibt drei gute Gründe zu hinterfragen, wie wir aktuell mit unseren Fäkalien umgehen:

Grund 1
Statt der Beseitigung unserer Fäkalien muss eine Wiederverwertung der darin enthaltenen Wertstoffe im Sinne der Kreislaufwirtschaft
im Fokus stehen.

Grund 2
Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Wasserknappheit müssen der Wasserbedarf zum Transport von Fäkalien reduziert und die Verschmutzung der Gewässer mit Nähr- und Schadstoffen verhindert werden.

Grund 3
Ein Nährstoff-Recycling aus menschlichen Fäkalien mit gleichzeitiger Schadstoffausschleusung ist möglich, und somit im Einklang mit der Gesundheit von Mensch und Umwelt.

Begriffseinordnung
Analog zur Energiewende, bezeichnen wir den Umbau der Sanitärversorgung durch sukzessive Erweiterung der existierenden linearwirtschaftenden Infrastruktur mit kreislauforientierten Technologien als „Sanitärwende”. Das heißt: Nährstoffe, die der Umwelt durch Anbau und Verzehr von Lebensmitteln entnommen wurden, werden durch Sanitärsysteme ohne Kanalanschluss wieder der Landwirtschaft zugeführt und der Kreislauf damit geschlossen. So kann der Druck auf natürliche Ressourcen (Boden, Wasser, Luft, Lagerstätten) minimiert werden.


Autor:innen
Ariane Krause, Christian von Hirschhausen, Enno Schröder, Florian Augustin, Franziska Häfner, Gerhild Bornemann, Greta Sundermann, Janine Korduan, Kai Udert, Lisa Deutsch, Maximilian Luz Reinhardt, Renate Götzenberger, Sabine Hoffmann, Stephan Becker-Sonnenschein

Zitationsvorschlag
Krause A, von Hirschhausen C, Schröder E, Augustin F, Häfner F, Bornemann G, Sundermann G, Korduan J, Udert KM, Deutsch L, Reinhardt ML, Götzenberger R, Hoffmann S, Becker-Sonnenschein S (2021). Ressourcen aus der Schüssel sind der Schlüssel – Wertstoffe zirkulieren, Wasser sparen und Schadstoffe eliminieren. Diskussionspapier zur Sanitär– und Nährstoffwende. Berlin, Hamburg, Zürich. Verfügbar unter: www.naehrstoffwende.org.


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